Kaum vorzustellen welcher Aufwand sich hinter den Star Wars Filmen verbirgt. Auf diesen Seiten werden die Arbeiten hinter den Kulissen etwas beschrieben und Ihr könnt euch Bilder von den Sets und der Crew ansehen.
»Bilder zum Making of Episode VI
Die finale Episode
Luke Skywalker war zum Helden geworden. Er vertrat auch weiterhin die Mächte des Lichts und kämpfte im dritten Star Wars-Film erneut gegen die Boten der Finsternis. In "Return of the Jedi" kam er heim nach Tatooine, um Han Solo zu befreien. Der befand sich in einer misslichen Lage - nämlich eingefroren in den Klauen von Jabba the Hutt, während Prinzessin Leia zu dessen Lieblingssklavin gemacht war. Doch Luke gelang es, die Freunde zu retten. Er ahnte allerdings nicht dass das Imperium längst mit dem Bau einer neuen Raumstation begonnen hatte, die noch gefährlicher und noch tödlicher war als den erste Todesstern. Sie galt es zu vernichten, doch die absolute Waffe wurde geschützt durch ein Kraftfeld auf dem Mond Endor. So kam es ein drittes Mal zu einer Auseinandersetzung zwischen Luke und Darth Vader. Schließlich brach der entscheidende Kampf zwischen Luke und Vader aus, der sich überraschend als sein Vater zu erkennen gegeben hatte. Als Luke vom Imperator mit Lichtblitzen angegriffen wurde, opferte sich Darth Vader, um seinen Sohn zu retten. Damit wandte er sich kurz vor seinem Tod vom Bösen ab, rettete Luke und damit auch das Happyend.
Eigentlich sollte der Film "Revenge of the Jedi" (Rache der Jedi-Ritter) heißen. Doch George Lucas sah ein, dass Rache sich nicht mit der edlen Selbstbeherrschung der Jedi-Ritter vereinbaren ließ. Also taufte er den Film kurzerhand um. Überhaupt ging diesmal alles ganz schnell: Lucas saß nur einen einzigen Monat am Drehbuch und bereits am 11. Januar 1982 war in den Londoner Elstree-Studios die aller erste Jedi-Einstellung im Kasten. Bereits eine Woche zuvor waren die Hauptdarsteller eingetroffen, allerdings stark gehandicapt: Harrison Ford verbrachte den Flug wegen starker Rückenschmerzen im Rollstuhl. Und ausgerechnet da entschied sich Regisseur Richard Marquand dafür, mit den schwierigsten Einstellungen des Films zu beginnen: mit den Szenen in Jabbas Palast. Marquand wollte gleich zu Beginn die richtige Gangart einlegen, denn auch diesmal war die Produktion wieder mehr als knapp kalkuliert. Lucas verfügte über ein Budget von 32,5 Millionen Dollar. Das war nicht gerade der Hit und nur dadurch zu realisieren, dass die meisten visuellen Effekte in den eigenen ILM-Studios umgesetzt wurden. Diese Lösung war kein fauler Kompromiss, sondern ein riesiger Vorteil...
Das zeigte sich schon bei den Vorbereitungen. Der von Lucas engagierte Tonexperte Tomlinson Holman entwickelte das THX-Tonsystem. Es ermöglichte ein Filmtheaterdesign, das für verzerrungsfreie Frequenzbereiche sorgt und den Ton gleichmäßig zu jedem Kinositz bringt - unabhängig von der Größe und der Akkustik des Raumes. THX war revolutionär und eroberte die Welt. Genau wie Rückkehr der Jedi-Ritter!
Absolute Geheimhaltung
Der Film sollte ein glorreiches Finale von Lucas' Trilogie darstellen und die ersten beiden Space-Abenteuer bei weitem übertreffen. Deshalb veranlasste der Filmemacher den Bau von nicht weniger als 150 Modellen, während es für "Krieg der Sterne" nur 50 gewesen waren. Auch ein neuer Regisseur musste her: Lucas entschied sich für Richard Marquand, der zuvor bei dem Horrorfilm "Das Vermächtnis" und dem Spionage-Thriller "Die Nadel" mit Donald Sutherland Regie geführt hatte. Und noch etwas änderte sich am Set: Die Dreharbeiten fanden unter absoluter Geheimhaltung statt. Nicht wegen der Sensationsreporter, sondern um die Fans fern zu halten. Denn die waren völlig heiß auf alles, was irgendwie mit dem Space-Epos zu tun hatte. Also führte Lucas Presse und Publikum mit einem simplen Trick an der Nase herum. Er und sein Team erzählten allen, dass in Yuma, Arizona, der Horrorfilm "Blue Harvest" gedreht würde. Filmstart, so hieß es, wäre Halloween 1983. Natürlich gab es das Projekt übrhaupt nicht!
Aber sogar bei ILM selbst herrschten strenge Sicherheitsmaßnahmen. Keiner der ILM-Experten, die bereits mit zwei Academy Awards und einer Auszeichnung für besondere Leistungen geehrt wurden, hatte bei diesem Streifen wirklich den Durchblick. Sie kannten zwar die einzelnen Szenen mit insgesamt 500 Spezialeffekten, wussten aber nicht, in welchem Zusammenhang sie erscheinen würden. Trotzdem gaben sie wieder alIes für die Space-Opera des ganz großen Kinos...
Making Monsters
Star Wars ohne Ausserirdische- Nicht auszudenken! Doch die illustre Gästeschar in der Bar auf Tatooine fand George Lucas für "Jedi" noch zu menschlich. Er wollte Wesen der ganz anderen Dimension. Und er bekam sie: Bereits ein halbes Jahr vor Fertigstellung des Drehbuchs machte sich die ILM-Abteilung "Creature Design" unter der Leitung von Phil Tippett an den Entwurf der verschrobenen Kreaturen aus dem All. Es war alles andere als eine bierernste Angelegenheit, Jabbas Gefolge zu kreieren und ihr passende Names wie "Wroof", "Droopy McCool" oder "Quee Quay" zu verpassen. Nein, für das Team war's eine echte Gaudi, richtig schön schaurige Prototypen zu zeichnen! Nach den Entwürfen wurden dann die ersten Modelle gebaut. Der götterspeiseähnliche Jabba entstand sogar in voller Lebensgröße, was immerhin eine Länge von fast drei Metern bedeutete! Schließlich musste das aufgeschäumte Latex-Monster mit realen Schauspielern agieren. Für Jabbas Beweglichkeit waren zehn Animatoren verantwortlich. Sein Aussehen war im Vergleich zum Rancor-Monster allerdings geradezu niedlich. Nicht so wie die stupsnasigen Ewoks, aber immerhin!
Und das war auch gut so, denn Lucas hatte genaue Vorstellungen von dem Monster: "Der beste Godzilla, der jemals gemacht wurde." Lucas hatte ursprünglich vor, dass für das grässliche Untier ein Schauspieler in ein Kostiüm schlüpfen und noch grässlicher schwitzen sollte. Doch wieder einmal erwiesen sich Miniaturen als realistischer und so war das Rancor-Monster zum Schluss gerade mal sechzig Zentimeter groß und aus Gummi. An Stäben wurde die Puppe von drei Animatoren zum Leben erweckt und um die Größe des Ungeheuers rüberzubringen, wurde mit 72 anstatt den normalen 24 Bildern pro Sekunde gedreht. Das hatte den Effekt, dass die Bewegungen im Film so richtig schon plump wirken.
Das Universum ist kleiner als man denkt
Gigantisch war dagegen das Tempo, das die Crew in den Elstree Studios vorlegte. Kaum war ein Dreh im Kasten, wurde schon die Kulisse abgerissen, um die nächste wieder aufzubauen. Während in der einen Halle das Dorf der Ewoks in Rekordzeit errichtet wurde, hatte das Team in der Halle nebenan alle Hände voll damit zu tun, für den Imperialen Hangar ein Shuttle in Originalgröße zu platzieren. Aufgestellt wurde aber nur ein Teil der Wände. Den anderen hängten die Manner einfach mit schwarzen Tüchern ab, um die fehlenden Parts später in Kalifornien einzufügen. Action nonstop war angesagt.
Nach 78 schweißtreibenden Tagen in London machte sich die Crew auf den Weg nach Amerika. In der Wüste Arizonas wurden die Sequenzen auf Tatooine und in den Wäldern Nordkaliforniens die Endor-Szenen gedreht. Für die Produktion in Yuma trennte das Team das Gelände mit einem kilometerlangen Zaun ab und befreite es bis auf den allerletzten Grashalm von allen Pflanzen, bis der Wüstenplanet perfekt war. In unzahligen Stunden wurden dann die Kulissen samt der original großen Attrappe von Jabbas Barkasse errichtet. Doch die feuerroten Segel der Barkasse und dazu immer wieder dicke Schlagzeilen im "San Francisco "Examiner über die neuste Lucasfilm-Produktion Blue Harvest lockten schließlich doch die Fans an. Ein ganzer Autokonvoi machte sich mit Fotoapparaten bewaffnet auf den Weg, um Autogramme, einen Blick auf die Stars und vielleicht noch mehr zu erhaschen. Lucas war nicht gerade begeistert darüber, dass seine Tarnung aufgeflogen war. Aber er trug's mit Fassung.
ILM war gefordert
Im Land der Ewoks ging's auch nicht viel ruhiger zu. Wieder wurde unter freiem Himmel gefilmt und wieder kamen jede Menge Spezialeffekte zum Einsatz. Die Kampfläufer (AT-STs) existierten beispielsweise nur als 38 und 86 Zentimeter große Modelle, die durch einen Miniaturwald marschierten. Und für die Szenen mit den Speeder Bikes wurden die Schauspieler vor einem Blue Screen gefilmt.Das Blue Screen-Verfahren ist das Filmen von einer hell erleuchteten blauen Leinwand. Dieser Vorgang erzeugt einen Film von Schauspielern oder Objekten vor einem schwarzen Hintergrund, und ebenfalls einen Film ihrer Silhouetten vor einem klaren weißen Hintergrund. Mit diesen beiden Elementen (bewegte Objekte und ihre identischen, bewegten Silhouetten) ist es möglich, die Subjekte in jede Hintergrundszene einzufügen. Oft besteht dieser Hintergrund aus einem, wie auch immer gearteten Matte-Bild.Insbesondere bei Spezialeffekten - wenn eine Aufnahme aus mehr als zwei Bildern besteht - müssen diese Elemente in einem optischen Printer kombiniert werden. Echte Aufnahmen mit Schauspielern werden z.B. mit den imaginären Einstellungen der Matte-Bilder zusammengefügt, oder fünfzig einzelne Raumschiffe werden für eine bereits zusammengestellte Aufnahme einer Raumschlacht kombiniert. ILM holte die alte VistaVision-Kamera für die optischen Aufnahmen wieder hervor, die das 35mm-Filmformat mit doppelter Bildrate verwendet. Das Potential der VistaVision bei Spezialeffekten wurde jahrzehntelang unterschätzt. Die größere Bildwiederholrate gab die notwendige Klarheit, die nötig ist, wenn Aufnahmen kombiniert werden, die bereits durch mehrere Prozesse gingen.
Die Kulisse, die Dennis Muren in Nordkalifornien aufgenommen hatte, kam erst später dazu. Für andere Sequenzen verwendete das ILM-Team lediglich Bike-Modelle und Puppen, die man dann mit der Go-Motion-Technik animierte. Bei dieser Technik koordiniert ein Motor die Bewegungen mit der Kamera, so dass ruckartige Abläufe erst gar nicht vorkommen. Und die wüsten Kampfszenen auf der kleinen Lichtung? Matte Paintings machten es wieder einmal möglich!
Besonders diese Szenen waren es, die dem Film und damit ILM zu einem Triumph verhalfen. Denn nie zuvor waren so aufwendige Trickszenen mit bis zu 300 verschiedenen Elementen produziert worden. Und mit diesem Rekord wurde die Star Wars-Trilogie, die die Episoden vier bis sechs einer sechsteiligen Saga darstellt, abgeschlossen. Denn die kreativen Möglichkeiten der traditionellen Effekte hatte Lucas ausgeschöpft und so stellte er die nächsten Folgen erst einmal zurück.
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